Christian Theunert (1899-1981):
Zum Entdecken. Bilder und Skulpturen

Beschreibung

Der aus dem Rheinland stammende Christian Theunert  studierte in München und Berlin und lebte seit 1930 als freischaffender Künstler in Berlin. Kaum zu sich selbst gefunden, wurde er als „Entarteter“ diffamiert und ins künstlerische Abseits gedrängt. Er schloss sich dem Widerstand an  und (über)lebte bis 1945 in verschiedenen Berufen auf dem Land.  Nach dem Krieg war Theunert als Dozent für Kunsterziehung in Potsdam tätig. 1949 wurde er fristlos aus diesem Amt entlassen und musste vor einer drohenden Verhaftung fliehen. Zum zweiten Mal nach 1934 verlor er sämtliche Arbeiten, diesmal durch die Flucht nach Westberlin. Die einzige größere Ausstellung zu Theunerts Lebzeiten fand mithilfe des Galeristen Ben Wargin 1967 in seinem Atelier am Käutzchensteg  statt. 1985 gab es unter Federführung von Eberhard Roters eine Theunert-Retrospektive in der Berlinischen Galerie.

Wir wollen das Werk eines nahezu vergessenen Berliner Bildhauers, Zeichners und Graphikers wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zurückholen. Da das frühe Werk größtenteils verloren ist, konzentriert sich die Ausstellung auf die Skulpturen der Zeit ab 1950, die durch Zeichnungen und Druckgraphik ergänzt werden. An fast immer gleichen Themen - Köpfe, Reiter und Tänzer/innen – zeigt Theunert seíne sehr eigenständige und eigenwillige Formensprache. Das vorgestellte Werk weist eine unerschütterliche Vitalität auf und überrascht durch seine Formenvielfalt.