Thomas J. Richter

Thomas J. Richter malt Wunschlandschaften - durchzogen mit Symbolen der Desillusion und der Sehnsucht nach einer idealen Welt. Magischer Realismus wirkt in diesen Bildern, es geht eigentlich nicht um Porträts, auch nicht um Landschaft oder Architektur, sondern um Vordergrund und Horizont, um ein tatsächliches Hier und ein imaginäres Dort. Auf seinen Bildern wird noch das winzigste Boot zur Insel. (Ingeborg Ruthe, 2004).

Auf der Suche nach unbelasteten Vorbildern jenseits des Diktates der Figur und der Ge­stal­tungs­­prä­­mis­sen eines sozialistischen Realismus bot die Hin­wen­dung zum Ideal der Land­schaft, der arkadischen Landschaft als Sehnsuchtsort und Raum für Utopien, auch eine Ent­sprechung für das eigene Lebensgefühl von Thomas J. Richter. Die Poeti­sie­rung des Rau­mes und die Magie der Leere sind Aspekte, die Thomas Richters Landschafts­auffassung kenn­zeichnen.

„Aufgewachsen in einer Künstlerfamilie, war Richter nicht nur mit den Gemälden des Großvaters Gottfried Richter vertraut. Auch Werke des mit dem Vater befreundeten Malers Ernst Schroeder und Bronzen von Gustav Seitz gehörten zum Täglichen. All das öffnete den Blick – auf Henri Rousseau und Werner Heldt, Giorgio de Chirico und Arnold Böcklin, auf Carlo Carrà, Ottone Rosai und Niko Pirosmanaschwili. Aus der damit angesprochenen Fülle kunsthistorischer Haltungen lässt sich kein eigenes Bild machen.
Richters Suche nach ‚seinem Bild’ zeigt eine kontinuierliche Entwicklung ohne Zäsuren und schroffe Richtungswechsel.“
(Jörg Makarinus, 1998)

1955 in Berlin geboren

1976–1978 Studium an der Karl Marx-Universität Leipzig, Kunsterziehung und Geschichte,
1978–1983 Studium an der Kunsthochschule Berlin bei Dietrich Noßky, Dieter Goltzsche,
1988/89 Monumentalskulptur „Schiff zur Rettung der Unschuld der Kunst“, mit Martin Wilke, Höhe 5,70 m, Dauerleihgabe an das Bezirksamt Pankow, aufgestellt an der Fröbelstraße, Berlin
1989–1991 Meisterschüler an der Akademie der Künste zu Berlin bei Nuria Quevedo,

seit 1983 als Maler und Grafiker in Berlin-Friedrichshagen lebend,
nach einem schweren Schlaganfall ist sein Schaffensprozeß z. Z. noch sehr eingeschränkt.